Hilfe und Begleitung in der Zeit der Trauer
Der Verlust eines geliebten Menschen gehört zu den schmerzhaftesten Erfahrungen im Leben. Trauer ist ein natürlicher Prozess, der Zeit braucht und individuell sehr unterschiedlich verläuft. Es ist wichtig zu wissen: Es gibt kein "richtig" oder "falsch" beim Trauern.
Trauer lässt sich nicht beschleunigen. Erlauben Sie sich, zu trauern – auf Ihre eigene Art und in Ihrem eigenen Tempo. Es ist völlig normal, dass Sie:
Die Psychiaterin Elisabeth Kübler-Ross beschrieb fünf Phasen der Trauer. Diese verlaufen nicht linear und können sich überschneiden oder wiederholen:
Der Tod wird nicht akzeptiert, wirkt unwirklich. Schock und Taubheit dominieren.
Typische Reaktionen: "Das kann nicht sein", "Das ist nicht wahr", emotionale Erstarrung
Wut über die Ungerechtigkeit des Todes. Ärger auf Verstorbene, Ärzte, Gott oder sich selbst.
Typische Reaktionen: "Warum ich?", Vorwürfe, Schuldgefühle
Gedankliche Versuche, die Situation ungeschehen zu machen oder zu ändern.
Typische Reaktionen: "Wenn nur...", "Hätte ich doch...", Schuldgefühle
Tiefe Traurigkeit und Verzweiflung. Die Realität des Verlustes wird spürbar.
Typische Reaktionen: Rückzug, Weinen, Hoffnungslosigkeit, Sinnlosigkeitsgefühle
Allmähliche Annahme der neuen Realität. Leben ohne den Verstorbenen wird möglich.
Typische Reaktionen: Erinnerungen ohne überwältigenden Schmerz, neue Perspektiven, Hoffnung
Professionelle Trauerbegleitung kann hilfreich sein bei:
→ Bitte holen Sie sich professionelle Hilfe!
24 Stunden, 7 Tage/Woche
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Auch Chat und Mail: telefonseelsorge.de
Bei akuten psychischen Krisen
Oder: Nächste psychiatrische Klinik mit Notaufnahme
Bei gesundheitlichen Problemen
Montag-Samstag 14-20 Uhr
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In vielen Städten gibt es Trauergruppen, in denen sich Betroffene austauschen können:
Kinder trauern anders als Erwachsene. Sie brauchen besondere Unterstützung:
Verstehen Tod noch nicht. Spüren aber die veränderte Atmosphäre und Abwesenheit.
Hilfe: Viel Nähe, gewohnter Tagesablauf, einfache Erklärungen
Sehen Tod als vorübergehend ("Schlafen"). Magisches Denken ("Ich bin schuld").
Hilfe: Konkrete Erklärungen, Schuldgefühle nehmen, Erinnerungen pflegen
Begreifen Endgültigkeit des Todes. Viele Fragen. Trauer zeigt sich auch in Verhalten (Aggression, Rückzug).
Hilfe: Ehrliche Antworten, Gefühle zulassen, in Rituale einbeziehen
Verstehen Tod wie Erwachsene. Suchen nach Sinn. Können überfordert wirken oder sehr erwachsen reagieren.
Hilfe: Ernstnehmen, Gesprächsangebote, Peer-Unterstützung ermöglichen