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Trauerbewältigung & Unterstützung

Hilfe und Begleitung in der Zeit der Trauer

Sie sind nicht allein

Der Verlust eines geliebten Menschen gehört zu den schmerzhaftesten Erfahrungen im Leben. Trauer ist ein natürlicher Prozess, der Zeit braucht und individuell sehr unterschiedlich verläuft. Es ist wichtig zu wissen: Es gibt kein "richtig" oder "falsch" beim Trauern.

💙 Geben Sie sich Zeit

Trauer lässt sich nicht beschleunigen. Erlauben Sie sich, zu trauern – auf Ihre eigene Art und in Ihrem eigenen Tempo. Es ist völlig normal, dass Sie:

  • Sich überfordert fühlen
  • Zwischen verschiedenen Emotionen schwanken
  • Manchmal nicht funktionieren können
  • Sich zurückziehen möchten
  • Professionelle Hilfe brauchen

Die Phasen der Trauer

Die Psychiaterin Elisabeth Kübler-Ross beschrieb fünf Phasen der Trauer. Diese verlaufen nicht linear und können sich überschneiden oder wiederholen:

1. Phase: Nicht-wahrhaben-wollen (Verleugnung)

Der Tod wird nicht akzeptiert, wirkt unwirklich. Schock und Taubheit dominieren.

Typische Reaktionen: "Das kann nicht sein", "Das ist nicht wahr", emotionale Erstarrung

2. Phase: Zorn und Wut

Wut über die Ungerechtigkeit des Todes. Ärger auf Verstorbene, Ärzte, Gott oder sich selbst.

Typische Reaktionen: "Warum ich?", Vorwürfe, Schuldgefühle

3. Phase: Verhandeln

Gedankliche Versuche, die Situation ungeschehen zu machen oder zu ändern.

Typische Reaktionen: "Wenn nur...", "Hätte ich doch...", Schuldgefühle

4. Phase: Depression

Tiefe Traurigkeit und Verzweiflung. Die Realität des Verlustes wird spürbar.

Typische Reaktionen: Rückzug, Weinen, Hoffnungslosigkeit, Sinnlosigkeitsgefühle

5. Phase: Akzeptanz

Allmähliche Annahme der neuen Realität. Leben ohne den Verstorbenen wird möglich.

Typische Reaktionen: Erinnerungen ohne überwältigenden Schmerz, neue Perspektiven, Hoffnung

Wichtig: Diese Phasen sind keine feste Abfolge. Jeder Mensch trauert anders. Manche durchlaufen alle Phasen, andere nur einzelne. Es gibt keinen "Zeitplan" für Trauer.

Was hilft bei der Trauerbewältigung?

Sich erlauben zu trauern

Rituale und Erinnerungen

Austausch und Gemeinschaft

Auf sich selbst achten

Wann professionelle Hilfe sinnvoll ist

Professionelle Trauerbegleitung kann hilfreich sein bei:

Anzeichen für komplizierte Trauer:
  • Anhaltende intensive Trauer auch nach 12+ Monaten
  • Gefühl, das Leben habe keinen Sinn mehr
  • Unfähigkeit, positive Erinnerungen zu haben
  • Vermeidung alles, was an Verstorbenen erinnert
  • Verlust der eigenen Identität

→ Bitte holen Sie sich professionelle Hilfe!

🆘 Sofort-Hilfe bei akuten Krisen

Telefonseelsorge

24 Stunden, 7 Tage/Woche
Kostenlos & anonym

0800 111 0 111
0800 111 0 222

Auch Chat und Mail: telefonseelsorge.de

Krisentelefon

Bei akuten psychischen Krisen

0800 111 0 111

Oder: Nächste psychiatrische Klinik mit Notaufnahme

Ärztlicher Bereitschaftsdienst

Bei gesundheitlichen Problemen

116 117

Nummer gegen Kummer (für Kinder & Jugendliche)

Montag-Samstag 14-20 Uhr

116 111

Kostenlos & anonym

Anlaufstellen für Trauerbegleitung

Trauergruppen und -cafés

In vielen Städten gibt es Trauergruppen, in denen sich Betroffene austauschen können:

Professionelle Trauerbegleitung

Online-Angebote

Kostenlose Trauerbegleitung finden:

Bundesverband Trauerbegleitung: bv-trauerbegleitung.de
Hospiz- und Palliativverband: dhpv.de
Caritas Trauerberatung: Lokale Caritas-Stellen
Diakonie Trauerbegleitung: Lokale Diakonie-Stellen

Trauer bei Kindern

Kinder trauern anders als Erwachsene. Sie brauchen besondere Unterstützung:

Wie Kinder trauern (nach Alter)

Bis 3 Jahre

Verstehen Tod noch nicht. Spüren aber die veränderte Atmosphäre und Abwesenheit.

Hilfe: Viel Nähe, gewohnter Tagesablauf, einfache Erklärungen

3-6 Jahre

Sehen Tod als vorübergehend ("Schlafen"). Magisches Denken ("Ich bin schuld").

Hilfe: Konkrete Erklärungen, Schuldgefühle nehmen, Erinnerungen pflegen

6-12 Jahre

Begreifen Endgültigkeit des Todes. Viele Fragen. Trauer zeigt sich auch in Verhalten (Aggression, Rückzug).

Hilfe: Ehrliche Antworten, Gefühle zulassen, in Rituale einbeziehen

Ab 12 Jahre (Jugendliche)

Verstehen Tod wie Erwachsene. Suchen nach Sinn. Können überfordert wirken oder sehr erwachsen reagieren.

Hilfe: Ernstnehmen, Gesprächsangebote, Peer-Unterstützung ermöglichen

Spezialisierte Hilfe für trauernde Kinder:

Bundesverband Verwaiste Eltern: veid.de
Trauerland (für Kinder): trauerland.org
Nummer gegen Kummer: 116 111 (Mo-Sa 14-20 Uhr)

Literatur und weiterführende Hilfen

Empfohlene Bücher zur Trauerbewältigung

Hilfreiche Websites

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